Verein

Vereinsvorstand

Frederik Rimrod

Präsident

Henrik Bode

Vizepräsident

Ralf Sprock

Geschäftsführer

Jens Heitkämper

Schatzmeister

VBC Paderborn


VBC 69 Paderborn – Das ist die Geschichte von Volleyball und Basketball, von Aufstieg und Abstieg, von Professor Dr. Hermann-Josef Kramer und Toni Rimrod, von Dietmar Kürschner, Heinz Bergmann und Friedel Schäfermeyer, von Europapokal und Länderspielen, Jubel und Tränen, von sechs Vizemeisterschaften und einem Pokalsieg – die Geschichte eines Vereins, der es seit seiner Gründung 1969 geschafft hat, zu einem nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil der Paderborner Sportszene und des Lebens in dieser Stadt zu werden.

 

Es war im Herbst 1969, als Dr. Hermann-Josef Kramer, Professor an der damaligen Paderborner Pädagogischen Hochschule, die Gymnasien der Stadt aufsuchte, um für eine Vereinsgründung mit den Sportarten Basketball und Volleyball zu werben.

 

Interessierte wurden schnell gefunden und am 10. Dezember des gleichen Jahres hoben 90 Männer und Frauen in der Gaststätte „Kirchmeyer’s Weinstuben“ den VBC 69 Paderborn aus der Taufe. Erster Präsident wurde Paul Hilker. Der Verein füllte mit diesen beiden Disziplinen, die seinerzeit ausschließlich in höheren Schulen betrieben wurden, eine Lücke im Paderborner Vereinsleben.

 

Die Volleyballer waren die ersten, die den Club bundesweit bekannt machten. Waren es zunächst internationale Spiele, mit denen sich der VBC Anschauungsunterricht nach Paderborn holte, ergriff er 1973 selbst die Initiative. Durch die Fusion mit dem Bundesliganeuling CVJM Petershagen, dessen Spieler an der Hochschule studierten und auch beim VBC bereits mittrainierten, stand der Club „über Nacht“ in der ersten Liga und nutzte den Boom, den die Olympischen Spiele von München 1972 im Volleyball ausgelöst hatten. Was folgte, war ein beispielloser Siegeszug durch die Sporthallen Deutschlands. Nach zwei knappen Klassenerhalten sicherte sich der VBC 1978 die Schmetter- und Baggerkünste von vier Nationalspielern, darunter der Rekord-Internationale Toni Rimrod und gewann 1979 die deutsche Vizemeisterschaft. Die Volleyball-Hochburg war gebaut! Durch kluge Vereinspolitik – Dr. Kramer, seit 1973 Präsident, lockte die Aktiven nicht mit Geld, sondern mit Berufs- und Studienplätzen – verstand es der Club, die Aktiven an sich zu binden und holte sich bis 1984/85 sechs Vizemeisterschaften, 1980/81 den Deutschen Pokal und wurde 1983/84 Vierter im CEV Pokal. In dieser „Hochzeit“ der VBC-Volleyballer waren im Sportzentrum Maspernplatz zu den Spitzenspielen bis zu 4000 Zuschauer zu verzeichnen, regelmäßige Fernsehübertragungen ließen den Namen „VBC“ und „Paderborn“ in der Republik rund gehen, und sie wurden in einem Atemzug genannt mit Hamburg, München, Gießen und Bonn.

 

Niemand weiß so richtig warum. Trotz einer blendenden personellen Besetzung stieg der VBC 1986/87 in die zweite Bundesliga ab. Resignation auf so viele entgangene Meisterschaften, die manchmal schon zum Greifen nah waren? Der direkte Aufstieg gelang zwar, sogar noch eine Teilnahme am DVV-Pokalspiel, doch so richtig der „alte VBC“ sollte es nicht mehr werden. Dafür kämpften schon die 1987 nach Dr. Kramer folgenden Präsidenten Annette Hagemann, Gernot Rönisch und Wilfried Jolmes vergeblich. Finanzielle Probleme zwangen den Verein 1992 schließlich, „freiwillig“ den Rückzug in die zweite Liga anzutreten, wo er bis 1996 spielte. Nach Auflösung der ersten Mannschaft wegen mehrer Spielerwechsel erfolgte durch Verschmelzung mit der gerade in die Oberliga aufgestiegenen „Zweiten“ ein Neuaufbau. Dennoch konnte diese Spielklasse nicht gehalten werden. Im folgenden Jahr gelang jedoch ein eindrucksvoller Durchmarsch in der Verbandsliga, der mit dem sofortigen Wiederaufstieg endete. 1998/99 wurde ein guter 4. Tabellenplatz erreicht, allerdings wegen fehlender Schiedsrichterqualifikationen vom WVV eine Rückstufung in die Verbandsliga verfügt. Erklärtes Ziel der wiederum durch eigenen Nachwuchs verstärkten ersten Mannschaft war der Wiederaufstieg in die Oberliga.

 

Während die Volleyballer den Sprung an die deutsche Spitze im Rekordtempo schafften, war der Weg der Basketballer geprägt von Kontinuität und permanentem Aufbau durch eine exzellente Jugendarbeit. In einer idealen Kombination von erfahrenen und talentierten Spielern gelang den Basketballern zügig eine Platzierung in der Oberliga, auch die Regionalliga ließ nicht lange auf sich warten. Ebenfalls die zweite Bundesliga sollte sich nur als Durchgangsstation für die Mannschaft erweisen. Die Basketballer, deren Abteilung sich 1992 vom VBC trennte, gründeten als Pader- Baskets einen eigenen Verein und erreichten schließlich 1994 ihr großes Ziel. Als Forbo-Baskets spielten sie in der ersten Bundesliga und erlebten einen ähnlichen Zuspruch wie die Volleyballer in ihren besten Tagen: ausverkaufte Heimspiele im Sportzentrum Maspernplatz, Stimmung wie auf dem Betzenberg und im Westfalenstadion zusammen. Auch dieser Platz an der Sonne konnte in den weiteren Spieljahren nicht gehalten werden, und so spielen die Korbjäger derzeit in der 2. Bundesliga.

 

So eng wie mit keiner anderen Person ist der VBC 69 Paderborn mit Dr. Hermann- Josef Kramer verbunden. Der Professor, der 1969 den Anstoß zur Gründung gab, den Verein von 1973 bis 1987 führte, den Club in seiner väterlichen, gleichermaßen feinfühligen wie zielstrebigen Art an die Spitze führte, als „Volleyball-Professor“ einen Titel erhielt, den er zwar nicht gern hörte, über den er aber immer gern schmunzelte und dessen unnachahmliches „Nee, isch klar“ zu einem Schlachtruf in den Volleyball- Hallen Deutschlands wurde. Leider verstarb er 1993 viel zu früh im Alter von nur 65 Jahren.

 

Der VBC dieser Zeit hat sich neben der Förderung des Leistungssports auch dem Breiten- und Freizeitsport sowie der Trendsportart Beachvolleyball zugewandt. Die intensive Jugendarbeit unter Einbeziehung des Talentförderprojektes von Andreas Vogelsang sowie vieler engagierter Jugendtrainer unter der Führung der letzten Präsidenten Wilfried Jolmes, Peter Becker, Wolfgang Schütz und aktuell Helmut Köster trugen auch in diesem Jahr reichlich Früchte. Noch bessere Ergebnisse wurden beim Beach-Volleyball erzielt, bei den Deutschen Meisterschaften 1999 wurde der VBC 69 durch die beiden Teams Pozny/Malinowski und Schwarz/Kichhoff würdig vertreten.

 

Diese Erfolge lassen auch für die nächste Zeit hoffen.

 

Unser Dank gilt allen Mäzenen und Sponsoren, allen Zuschauern, den ehrenamtlichen Helfern, Presse, Radio und Fernsehen, kurz gesagt allen Freunden des VBC 69.

 

Volleyballer und Basketballer haben ihre Vereine und ihre Stadt in ganz Deutschland zwar unterschiedlich, aber immer würdig repräsentiert – der Grundstein wurde dafür 1969 in Kirchmeyer’s Weinstuben mit dem VBC Paderborn gelegt.


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